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Elektroauto: Erfahrungen und Kostenrechnung
Okt 13th, 2017 by mark

Seit nunmehr drei Monaten sind wir nun die stolzen Besitzer eines rein elektrischen Autos, und zwar eines Renault Zoe, in der „kleinen“ Batterievariante mit einer Kapazität von 22 kWh, mit einer Motorleistung von 43kW (58 PS)

Verständlicherweise kommen dazu immer die gleichen Fragen:

  • Warum überhaupt?
  • Was kostet das?
  • Wie weit komme ich?
  • Wo lade ich?
  • Wielange lade ich?
  • Wie fährt es sich?

Warum überhaupt?

Wir mußten zwar nicht unbedingt Auto wechseln, aber nachdem unser „kleines Auto“ 10 Jahre alt war, haben wir die Gelegenheit beim Schopf gepackt und wollten unbedingt auf ein Elektroauto umstellen. Preislich und von der Größe kamen eigentlich nur der Renault Zöe und der nahezu baugleiche Nissan Leaf in Frage. Der Leaf ist leider häßlich wie die Nacht finster und mußte daher nicht unbedingt sein.

Was kostet das?

Neu kostest ein Zoe etwa € 23.000, wobei man derzeit in Niederösterreich eine Förderung von etwa € 5000 für das Auto und nochmals € 1000 für die Ladeinfrastruktur im eigenen Haus (die man „unbedingt“ braucht) bekommt. Das heißt, dass man bei einem Neupreis von etwa € 18.000 ist. Der Preis ist vergleichbar mit dem konventionell betriebenen Clio (mit der gleichen Ausstattung). Jetzt kommt das große „ABER“, bei der Zoe wird eine Batteriemiete von mindestens €60/Monat fällig – die allerdings auch eine (Energie)pannenhilfe inkludiert. Das Batteriemietmodell ist eine Eigenheit von Renault mit der ich aber ganz gut leben kann.

Bitte an dieser Stelle nicht gleich schockiert zu Lesen aufhören, das Bild hellt sich gleich wieder auf. Zur Zeit sind nämlich Elektroautos von der KFZ Steuer befreit, womit man sich bei dieser Motorisierung doch immer hin € 142 pro Jahr erspart, bei stärkeren Motoren aber auch deutlich mehr.

Um jetzt einen Vergleich in den Jahreskosten Verbrenner/Elektro machen zu können, muß man einige Annahmen treffen:

Jahresleistung/km 12000
Elektro Benzin
euro/kwh euro/liter
 Preis 0.17 1.3
 Verbrauch 16 7
Kosten/Euro 100km 3.02 9.1
Steuer 0 142
km Kosten 362.67 1092
Akkumiete 928 0
Service + rep 150 400
Summe Kosten pro Jahr 1441 1634

Wir gehen also von einer Jahresfahrleistung von 12000km aus. Angenommen habe ich einen Verbrauch von 7 Liter/100km beim Benziner und 16kWh/100km beim Elektroauto (das ist ein absolut realistischer Mittelwert) und eine Ladeeffizienz von 90%.

Pro Kilometer fährt man also deutlich günstiger mit dem Elektroauto, dh fährt man mehr, wird es im Verhältnis noch günstiger. Ein Punkt den ich noch nicht aus eigener Erfahrung bestätigen kann sind die viel günstigeren Wartungskosten. Nachdem ein Elektroauto deutlich einfacher aufgebaut ist als ein Verbrenner fallen viele Dinge bei einem Service weg: Öltausch, Kupplung, Getriebe, Auspuff etc pipapo. Die Elekromotoren halten „ewig“ und die Batterie ist gemietet, insofern denke ich, dass meine Annahme nicht völlig unrealistisch ist – auch die Bremsen sollten länger halten, da die meisten Bremsvorgänge wärend der Fahrt über die „Motorbremse“ gehen  – die fällt viel stärker aus als beim Verbrenner weil der Elektromotor als Generator genutzt wird und so beim Bremsvorgang Energie zurückgewinnt.

Es bleibt eine –  konservativ gerechnete – Ersparnis von etwa 200€ pro Jahr beim Elektroauto.

Wie weit komme ich?

Erste Antwort: weit genug.

Zweite Antwort: mit dieser Akkukapazität etwa 140-160km. Nachdem wir das Auto für den erweiterten Nahverkehr verwenden reicht das völlig – für unseren Anwendungsfall. 300km Strecken in eine Richtung sind also nur mit Pausen von rund einer Stunden machbar – erscheint mir nicht realistisch.

Wo lade ich?

Man braucht „unbedingt“ einen Ladeplatz zuhause, dh im Eigenheim oder der Garage. Sich jeden Tag einen Platz zu suchen scheint mir unrealistisch. Beim Eigenheim reicht im Prinzip eine 230V Steckdose wenn man es nicht eilig hat.

Wielange lade ich?

Erste Antwort: das ist egal

Zweite Antwort: Es kommt drauf an, mit einem Schnelllader ist ein Akku mit einer Kapazität von 22kWh in etwa einer dreiviertel Stunde wieder gut geladen. Nachdem wir aber pro Tag seltenst mehr 150km mit diesem Auto fahren, lade ich immer nur mit ein paar kW pro Stunde. Das mag zwar bis zu 10 Stunden dauern, ist aber im Normalfall egal, weil man kommt abends nachhause, schließt das Auto an, und am Morgen ist es wieder voll.

Das entkräftet auch das Argument „Was ist mit dem Stromnetz, soviel Strom ist ja nicht da“ ziemlich. Für 60km die man so im Schnitt pro Tag fährt, braucht man rund 10kWh, bei einer Ladezeit von 10h sind also 1kw pro Haus und Stunde an zusätzlichem Verbrauch (noch dazu eher in der Nacht) – das kann das Stromnetz locker ab.

Wie fährt es sich?

Einfach (und) angenehm: sehr leise, und obwohl das Auto recht schwer ist, und nur rund 60PS hat, fährt es sich etwa wie ein 80PS Diesel, sicher kein Sportwagen aber absolut überholtauglich. Wenn man einmal Elektroauto gefahren ist, möchte man nichts anderes mehr.

Brot backen
Nov 9th, 2015 by mark

Brot im Holzofen

Brot im Holzofen

Zum ersten Mal verwende ich den Pizzaofen zum Brot backen. Mühsam nähert sich das Einhörnchen …

Schöne Sache das man es einmal gesehen hat, aber vom Aufwand her sieht man wie mühsam das früher gewesen ist.

Intertnetfähige Thermostate, oder gleich richtig?
Okt 14th, 2015 by mark

Als Bewohner eines Niedrigenergiehauses find ich die derzeit laufende Diskussion über das „Fernsteuern“ von Heizungen doch sehr drollig.

Alle Welt spricht davon wie cool es denn nicht sei von überall auf der Welt an seinem Thermostat herumdrehen zu können. Oder, das dass nun die Zukunft sei. In Wirklichkeit ist das maximal eine Übergangslösung.

In Neubauten (oder entsprechend gut sanierten Altgebäuden) ist das Thermostat nämlich überhaupt kein Thema mehr. Warum ist das so, beziehungsweise warum muß das so sein?

Kein Thema für Neubauten

1. In thermisch guten isolierten Häusern sind nur sehr schwache Heizung verbaut, weil man ja auch nicht mehr braucht um auf Temperatur zu kommen

2. dadurch sind die Heizung extrem träge, dh würde man das Haus auskühlen lassen würde es mehere Tage dauern bis es wieder warm wird (umgekehrt dauert das Auskühlen natürlich auch lange)

3. das bedeutet: Einmal im Jahr Heizung aufdrehen (oder man überläßt auch das der Automatik), die Heizung heizt durch (auch wenn man ein paar Tage weg ist) und ja nichts rumdrehen daran, keine Nachtabsenkung kein garnix

4. dann landet man bei deutlich unter 50€ Heizkosten pro Monat bei knapp 200m2 Wohnflächen

Weil noch besser als ein Thermostat dem ich sagen muß wann ich heimkomme (oder das dies vielleicht Dank des Internets von selber weiß), ist eine Heizung um die ich mich garnicht kümmern muß

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